Hermann (Ludwig Heinrich)
Fürst von Pückler-Muskau

Landschaftsarchitekt
Zitatensammlung
Weltkulturerbe
Bilder - Galerie
Filme - Video - Galerie
Inhaltsverzeichnis


Schloss und Park Babelsberg

Der Blick vom Schlosspark Babelsberg auf den Tiefen See und den Jungfernsee, die Havel und die berühmte Glienicker Brücke ist einzigartig. Peter Joseph Lenné und Fürst von Pückler-Muskau gaben dem Landschaftspark seine romantische Gestalt.

Dessen Mittelpunkt ist das Schloss Babelsberg. Es war mehr als 50 Jahre der Sommersitz Kaiser Wilhelms I. und seiner Gattin Augusta von Sachsen-Weimar. 1833 gab Wilhelm, damals noch Prinz, Karl Friedrich Schinkel den Auftrag zu diesem neogotischen Schloss. Nach dem Tod Schinkels übernahmen 1841 Ludwig Persius und 1845 Johann Heinrich Strack den Weiterbau des Schlosses. Besonders reizvoll sind der Tanzsaal mit seinem Sternenhimmel und die beeindruckenden Ausblicke.

Weitere Stationen bei einem Spaziergang durch den Park Babelsberg sind das Kleine Schloss und das Dampfmaschinenhaus am Ufer der Havel, der Flatowturm, die Gerichtslaube, der Marstall und das Matrosenhaus.

Kaiserin Augusta
von Sachsen-Weimar-Eisenach
www.arenberg-info.de/ htm/VitaAugusta.htm
Aus: Klaus Duntze, „Die Gärten der Prinzen“

http://www.berlinische-monatsschrift.de/bms/bmstxt01/0104prod.htm

Prinzessin Augusta kannte den gartenbesessenen fürstlichen Lebemann Pückler vom heimatlichen Weimar der Goethezeit her, der drängte heftig an den Hof und verriss in seinen ,«Unterthänigsten Promemoria« erst einmal die Pläne und Arbeiten seines Konkurrenten Lenné und bot sich seinerseits als Vollender des Parks von Babelsberg an, seinen Ruhm von Muskau in die Waagschale werfend. Allerdings zu seinen Bedingungen: »Ich stehe ihren Hoheiten dafür, daß der Babelsberg als organisches Ganzes, etwas sehr Gediegenes und in künstlerischer Hinsicht alle anderen Anlagen seiner Art in der Potsdamer Gegend übertreffen wird. Aber man muß mir freie Hand lassen und tun, was ich sage, sonst kann ich die künstlerische Verantwortung nicht dafür übernehmen. Knickern aber darf man gar nicht, denn umsonst ist nur der Tod und unnütze Verschwendung wird unter meinen Leuten nie vorfallen, aber das Notwendige muß geschaffen werden ...« Bescheiden war er nicht, der Fürst, aber erfolgreich. Für das lebensnotwendige Wasser sorgte ab 1843 das großartige Pumpenhaus, von Ludwig Persius an der Havelbucht im »normännischen Style« erbaut, es schaffte das Wasser hinauf in den Schwarzen Teich mit seinen vier Inselchen, Wasserfall und Kleinfontänen, von wo nun die Bäume, Sträucher und Rasenflächen versorgt wurden und auch die 30 m hohe Fontäne im Havelwasser vor dem Schloss.
Ausgehend von den Lennéschen Vorgaben perfektionierte er vor allem das System der Wegeführung im Park. Natur kennt keine Wege, aber die Wege im Park sollen die Natur erschließen in den Bildern, die der Gärtner ihnen schöpferisch zuweist.Der Weg gibt den Blicken die Spur vor, so dass es wider die Natur des Parks ist, vom Wege abzugehen. Und Fahrwege, die ihre eigene Geschwindigkeit haben, führen den Blick anders als Fußpfade; die Pflanzung von Bäumen. Büschen und Rasenflächen werden den Wegen und den gewünschten Natur-Bildern zugeordnet. Pücklers Meisterschaft darin prägt heute noch den Park von Babelsberg, wie auch sein Pleasureground mit den "Pfannenkuchenbeeten" (von Terrakotta-Palmetten eingefassten Blumenflächen, als Füllhorn oder als Blumenkorb gestaltet) und dem goldumgitterten Rosengarten, der sich vom Schloss herunterzieht zur Havel, ein ebenbürtiges Gegenstück zu Lennés Glienicke darstellt. Und natürlich die vielen kleinen Brunnen und Fontänen auf der Terrasse im Gartenparterre und überraschend hier und dort in den Wald- und Rasenflächen.

 

http://www.fuerstpueckler.de
Hermann Fürst von Pückler-Muskau - „Die Gärten der Prinzen“/Klaus Duntze,