Hermann (Ludwig Heinrich)
Fürst von Pückler-Muskau

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Parks und Gärten
Die Parkomanie des Fürsten Pückler-Muskau
Hermann Fürst von Pückler-Muskau hat sich der Gartenkunst verschrieben und hat u.a. den "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau" hinterlassen, der zum UNESCO-Kulturerbe gehört.

Leidenschaft zu Gärten
"Verfolgen Sie diese Richtung, Sie scheinen Talent dafür zu haben…" So ermunterte einst Goethe den jungen Grafen von Pückler (1785-1871). In einem Aufruf "An die Bürgerschaft von Muskau" gab dieser dann 1815 bekannt, dass er ein Gartenreich schaffen wolle, "das nicht seinesgleichen hat". Er forderte die Bürger auf, ihr Land abzutreten und versprach dafür ein neues Rathaus, ein Stadttor und ein Schützenhaus zu bauen. Begeistert waren die Bürger nicht und es dauerte Jahre, bis Pückler alle Ländereien zusammen hatte. Sehr zeitaufwendig war auch das Verbessern des kargen Sand- und Lehmbodens, hunderte von Hektar mussten abgetragen und ausgetauscht werden, eine Arbeit, die sich auszahlte.

Graf von Pückler

Viel Aufwand für die Gestaltung

Weil die Neiße nicht schön genug dahin floss, ließ Pückler sogar ein neues Flussbett ausgraben, leitete Wasser um, flutete damit neu angelegte Teiche. Mit dem ausgehobenen Erdreich modellierte er das Gelände und schuf innerhalb der weitläufigen Anlage auch kleinere, vertrauliche Plätze.

Die Neiße musste modelliert werden
Park als Bildergalerie
Als "Bildergalerie unter freiem Himmel" sah Pückler seinen Park. Die Bilder komponierte er so, dass sie Ruhe und Vollkommenheit ausstrahlen. Seine Wege sind stumme Führer, die den Betrachter zu den schönsten Punkten leiten. Bei den Gehölzen wählte Pückler nur die, die in unserem Klima gut gedeihen und somit alt werden können. Freistehend durften sie sich entfalten und ihren individuellen Charakter ausleben. Auch die Grüntöne und das herbstliche Laub stimmte er aufeinander ab. Nichts überließ er dem Zufall.

Ruhe und Vollkommenheit
Pläne für Geldbeschaffung
Das ehrgeizige Vorhaben und auch Pücklers sonst nicht sparsame Lebensweise verschlangen Unsummen. Schon nach wenigen Jahren war auch das Vermögen seiner Frau Lucie aufgebraucht. Pro forma ließen sie sich scheiden und Pückler reiste nach England in der Absicht, eine zweite Frau mit großer Mitgift zu finden. Dieser Plan misslang, doch die Reise brachte etwas anderes ein: Aus seinen vielen Reisebriefen hatte Lucie heimlich ein Buchmanuskript zusammengestellt. Unter dem reißerischen Titel "Briefe eines Verstorbenen" wurde es zum Bestseller und bescherte Pückler das höchste Autorenhonorar, das bis dahin je gezahlt worden war. Expeditionen nach Afrika und in den Orient brachten zwar weitere Reiseberichte und auch Geld, aber um das verschuldete Muskau zu retten, reichte es nicht. Pückler musste nach 30 Jahren Arbeit Schloss und Park verkaufen und seinen Wohnsitz ins nahe gelegene, ganz verkommene Schloss Branitz verlegen.

Weg entlang der Neiße

Größter Landschaftspark Deutschlands
Der größte Landschaftspark Deutschlands liegt an der polnischen Grenze zwischen Görlitz und Cottbus. 1/3 des Parks auf deutscher Seite, 2/3 auf polnischer.

zuletzt aktualisiert: 26. Oktober 2004 | 16:14

Quelle: http://www.mdr.de/mdr-garten/1657235.html

http://www.fuerstpueckler.de
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