Foto: Michael Helbig
Die Schüler des Gymnasiums in der
Hegelstraße befassten sich während ihrer Projekttage
auf spielerische Weise mit dem Leben des Fürsten Pückler.
Gymnasium in der Hegelstraße beleuchtete
das Leben des Fürsten
Die Schüler des Spree-Neiße-Gymnasiums in
der Hegelstraße gruben tief in der Cottbuser Geschichte:
Im kommenden Jahr soll ihr Haus den Namen des Fürsten
Pückler erhalten, und in Vorbereitung dieses Ereignisses
befassten sie sich im Rahmen ihrer Projekttage mit dem Leben
des berühmten Mannes.
Dutzende Jugendliche sitzen in der Aula der
Schule, sie erwarten das Bühnenprogramm der Projekttage,
und erfreut zeigt sich Schulleiter Dr. Wolfgang Friedemann:
«Es macht mich froh, dass sich die Schüler unseres
Gymnasiums mit dem Namenspatron Fürst Pückler
auseinandergesetzt haben, dem weltbekannten leidenschaftlichen
Landschaftsgestalter.» Er sei außerordentlich
neugierig, ob Pückler als historische Person im Geschichtsgedächtnis
der Jugendlichen haften bleiben wird: «Vielleicht
würde er schmunzeln, lebte er heutzutage noch, dass
eine Cottbuser Schule seinen Namen trägt.»
Lehrerin Regine Woitkowiak berichtet: «Die offizielle
Namensverleihung findet im März im Konservatorium statt.
Wir sind Lokalpatrioten, und Fürst Pückler war
eine tolle Persönlichkeit, die viele Facetten bietet.»
Und diesen Facetten widmen sich die Schüler. Da beleuchten
sie «Pückler als Gourmet» , die «Musik
zu Pücklers Zeiten» , den «Branitzer Park
vom Anfang bis heute» , «Pücklers
Frauen» . Und die «Pückler-Jahresblätter
2006» , von jungen Leuten der Klasse 9/4 verfasst,
kommen zu dem Schluss: «Fürst Pückler besaß
durchaus Eigenschaften, die uns heute noch wichtig und eigen
sind Zielstrebigkeit, Willensstärke, Toleranz,
Selbstbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Neugier,
Reiselust, Humor, aber auch Eitelkeit und Extravaganz. Er
war ein Träumer, Visionär, Genussmensch.»
Jede Menge Attribute also, die er nach Ansicht der Schüler
auf sich vereint. Allerdings scheint er nicht der größte
Romantiker der Welt gewesen zu sein, wie die Pückler-Jahresblätter
erfahren lassen.
So lautet sein Urteil über die Ehe mit der Gräfin
Pappenheim: «Als wir uns heirateten, war sie zwar,
aufrichtig gestanden, etwas verliebt in mich, ich aber nicht
im Geringsten in sie.» Lehrerin Regine Woitkowiak
berichtet: «Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum
hat uns enorm bei unseren Forschungen zum Thema unterstützt.»
So war es den Schülern möglich, historische Briefe
zu studieren oder auch das berühmte Fürst-Pückler-Eis
nach altem Rezept herzustellen. «Auf diese Weise werden
auch Kompetenzen entwickelt» , erklärt die Lehrerin,
«so erarbeiten die Jugendlichen DVD-Präsentationen,
sie recherchieren im Internet, erstellen Texte am Computer
und sichten Bildmaterial.»
Die «Jahresblätter» jedenfalls mutmaßen:
«Dem tollen Pückler hätte es gefallen, wenn
er erfahren könnte, dass Schüler des 21. Jahrhunderts
sich mit ihm beschäftigen. Das hätte seiner Eitelkeit
sicher geschmeichelt.»
Service Schloss Branitz
Bis zum 31. März des nächsten Jahres sind das
Schloss Branitz und der Gutshof von Dienstag bis Sonntag
in der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Der Marstall
bleibt geschlossen.
Quelle: LR 28.Dezember 2006 von Rene Wappler